“Der Drachenfels ist ihre Heimat, sagt Familie Pieper, und man lebt in Eintracht miteinander, so hart das für Winzer Felix Pieper manchmal auch aussehen mag. Hart und karg ist das vulkanische Trachytgestein am Mönchenberg bei Rhöndorf, auf dem die Spätburgunderreben von Piepers stehen. Hart ist bisweilen auch die Arbeit in dem steilen Hang, aber so bietet der Weinberg der Sonne einen günstigen Einfallswinkel, und kalte Luftströmungen können nachts hinab ins Tal gleiten. Hart und oft grenzwertig ist das kühle Klima am nördlichen Ende der Weinregion Mittelrhein, zu der Königswinter und Rhöndorf gehören. Vor allem der Jahrgang 2013 machte es ihm sicher nicht leicht. Und doch schafft es Felix Pieper unter diesen schwierigen Bedingungen wieder, bewundernswerte Weinqualität zu erzeugen. Den Beweis dafür lieferte er jetzt erneut mit dem 2013er Spätburgunder Mönchenberg ab, im Barriwue gereift, der seine Trinkreife eben erst erreicht hat. Ganz typisch ist die Farbe für Rebsorte und die kühlen Umstände: sehr helles Rubinrot. Der Duft gibt zuerst schwarze Pfefferwürze ab, dahinter breitet sich dann Frucht von roten Kirschen, Cranberrie und Granatapfel aus. Die leichten Röstnoten, dazu ein Anflug von Leder und eine rauchige Note wie von Kaminholz sind feine Spuren des Fassausbaus. Tannin und Säure zeigen die Nachsicht, wie sie erst mit dem Alter kommt. Ein Wein mit Feinschliff.”
Caro Maurer, Master of Wine (General Anzeiger, Ausgabe: Samstag, 10. Dezember 2016)